Alain Claude Sulzer, geboren am 17. 2. 1953 im schweizerischen Riehen nahe Basel, ist vor allem als Prosaschriftsteller bekannt. Ursprünglich erlernte er den Beruf des Bibliothekars. Aus dem Französischen übersetzte er etwa Teile der Tagebücher Julien Greens. Als Hobbykoch gab er kulinarische Anthologien heraus. Als freier Autor schrieb er für Zeitung und Radio, etwa Kolumnen zu Malerei und Musik für die „Neue Zürcher Zeitung“ und die „ProgrammZeitung“. Von 2008 bis 2011 war er Juror des Ingeborg-Bachmann-Preises in Klagenfurt. Mit seinem Lebenspartner, dem Theaterschauspieler Georg Martin Bode, lebt er abwechselnd in der Schweiz (Basel), in Frankreich (Vieux Ferrette) und in Deutschland (Berlin).
* 17. Februar 1953
von Kathrin Klohs
Essay
„Könnten wir doch, und wäre es nur für ein paar Stunden, Figuren eines Romans sein, wir verlören alle Erdenschwere, wir würden schweben und fänden überall Zuflucht (…). Hier der Krocketbogen eines rettenden N, dort die schützende Hand eines großen M, die sichere Höhle eines Ös, die Rutsche eines Kommas und die luftigen Höhen eines vorauseilenden I-Tüpfelchens, auf dem wir gleich Münchhausen auf seiner Kanonenkugel zu neuen Kontinenten fliegen könnten, wo uns weder Fragezeichen bedrohen noch Punkte in die Schranken weisen noch Ausrufezeichen zur Ordnung rufen.“ („Urmein“, S.362) Die ...